Leseprobe gefällig?

Es ist immer aufregend wenn ein neues Buch fertig wird. Was sagen die Testleser, was sagt meine Lektorin, wie wird das Cover…

Böser Ort“ heißt mein neustes Werk und es spielt wieder in Schleswig-Holstein, wo diesmal ein schrecklicher Serienmörders sein Unwesen treibt. Erscheinen wird es erst Ende November – aber für alle, die jetzt schon neugierig sind, habe ich eine tolle Überraschung. Ich starte einen Email-Newsletter und alle, die sich jetzt dafür anmelden, erhalten eine XXL-Leseprobe von „Böser Ort“. Exklusiv, kostenlos und vor allen anderen!

Einfach Email-Adresse in das Popup-Fenster unten rechts eintragen, absenden und die Bestätigungsemail bestätigen.

Weihnachtswünsche

„Verfluchtes Mistvieh, ich bringe dich um!“, schrie Florian Lehmann aufgebracht. Danach sah die Situation allerdings überhaupt nicht aus, ganz im Gegenteil. Er hatte sich gerade noch mit einem beherzten Sprung retten können, bevor zwei prachtvolle weiße Zahnreihen unmittelbar vor seiner ziemlich blass gewordenen Nase krachend aufeinander schlugen. Viel hätte nicht gefehlt, dann wäre Florians ausgeprägter Zinken amputiert worden. „Blöde Töle“, setzte er schon sehr viel verhaltener hinzu. Der riesige Hund knurrte grimmig. Es war wohl keine gute Idee gewesen, nach ihm zu treten. Musste er aber auch den ganzen Stollen auffressen? Klar, er hatte ihn nicht gefüttert, doch das war schließlich nicht abgemacht gewesen. Niemals hätte er auf die Bitte seines Kumpels Locke eingehen dürfen, Freundschaft hin oder her. Was hatte der ihn bekniet: „Bitte Floh, nur für eine Nacht. Ich habe was vor, und wenn ich Pluto allein in der Wohnung lasse, macht er mit seinem Jaulen das ganze Haus wach.“ Locke war der Einzige, der ihn immer noch mit seinem alten Spitznamen ansprach. Florian Lehmann hörte das nicht gern, denn dieser Name stammte genauso wie seine Freundschaft mit Locke aus einer Zeit, die er längst hinter sich gelassen hatte. Natürlich hätte er sich denken können, dass die nächtliche Abwesenheit seines Kumpels keine legalen Gründe haben dürfte. Aber dass der ein Juweliergeschäft ausrauben wollte, das hatte er wirklich nicht ahnen können. Natürlich war dieser Plan einige Nummern zu groß gewesen, mit der Folge, dass Locke nun für unabsehbar lange Zeit gesiebte Luft atmen würde. Und er hatte dessen Höllenhund, der offenbar eine heftige Abneigung gegen ihn hegte, an der Backe. Das musste er schleunigst ändern. Auf keinen Fall konnte er ihn ins Tierheim bringen, da würde man ihm nur neugierige Fragen stellen und er wollte auf keinen Fall riskieren, dass eine Verbindung zwischen ihm und Locke hergestellt werden konnte. Er würde seinen makellosen Ruf nicht wegen eines blöden Drecksköters riskieren. Das Vieh musst verschwinden und zwar endgültig. Vorsichtig, um den Hund nicht zu reizen, begab er sich rückwärts in den Flur. Was für eine Rasse war das überhaupt? Eine Kreuzung aus Berner Sennenhund und Hovawart hatte sein Freund behauptet. Für ihn sah er eher nach einem Löwen aus. Einem mageren Löwen, ein üppiges Leben hatte er wohl auch bei Locke nicht gehabt. Na, egal. Florian nahm die Leine vom Haken, die eher ein besserer Strick war. „Komm Pluto“, lockte er den Hund. Dem war der innere Zwiespalt deutlich anzumerken, seine Freude auf einen Spaziergang wurde von seinem Misstrauen gedämpft. Nur zögernd kam er näher und ließ sich schließlich willig anleinen. Als er ins Auto sprang, war sogar die Andeutung eines Schwanzwedelns zu erkennen. Das wurde noch freudiger, als sie außerhalb der Stadt in einem Waldstück anhielten. Einsam war es hier, weit und breit kein Mensch zu sehen. Pluto streifte aufgeregt schnüffelnd zwischen den Bäumen umher und bekam so überhaupt nicht mit, wie Florian die Leine um einen Baumstamm schlang. „Tschüss, auf Nimmerwiedersehen“, murmelte er, während er sich entfernte. Arschkalt war es heute, jetzt ging auch noch ein unangenehmer Eisregen nieder. Florian beeilte sich, in sein Auto zurückzukommen. Das wäre erledigt, jetzt musste er sich sputen, um rechtzeitig an seinen Arbeitsplatz zu kommen.

Florian Lehmann liebte seinen Job und er erledigte ihn ausgezeichnet. Als Kaufhausdetektiv in Berlins erstem Nobelkaufhaus war er sehr erfolgreich, was ihm so manche Fangprämie einbrachte. Niemand hier ahnte, wo und wie er seine speziellen Fähigkeiten erworben hatte. Eine gewisse Zeit lang war er auf der anderen Seite tätig gewesen. Aus dieser Zeit stammte auch sein Spitzname Floh, den er seiner zierlichen Gestalt und seiner Behändigkeit verdankte. Nie war er erwischt worden, doch irgendwann war ihm die Sache mit den Ladendiebstählen zu heiß geworden. Die Kaufhäuser hatten ziemlich aufgerüstet, was die Überwachungstechnik betraf. Und er verspürte nicht die geringste Lust, irgendwann einsitzen zu müssen, wie viele seiner ehemaligen Kumpane. Für die war er jetzt seriös geworden, denn niemals würde er einer Menschenseele anvertrauen, dass er einem sehr lukrativen Nebenerwerb nachging. Florian stieg in Privathäuser ein, wobei er äußerst umsichtig vorging. Zuerst spionierte er seine potentiellen Opfer aus. Niemand schöpfte Verdacht, wenn er sich an die Fersen eines besonders betucht wirkenden Kunden heftete. Das war schließlich seine Aufgabe! Viele fühlten sich in diesem Einkaufstempel wie zu Hause und plauderten vertraulich mit den Verkäufern. Auch auf diesem Wege erfuhr man eine Menge. Sein neuestes Zielobjekt war eine elegante alte Dame, die hier regelmäßig ihren wertvollen Schmuck und ihre Designerkleidung spazieren führte. Längst wusste er , dass sie verwitwet war und allein in einem großen Haus lebte, in dem sich auch noch die wertvolle Münzsammlung ihres verstorbenen Gatten befand. Florian hatte das Haus unauffällig in Augenschein genommen. Die Kellerfenster und die Fenster in der ersten Etage waren vergittert. Die Alarmanlage war jedoch eine Attrappe, das erkannte er mit geübtem Blick sofort. Es kam gar nicht selten vor, dass so etwas installiert wurde. Die Bewohner vieler Häuser waren von teuren Fehlalarmen genervt und glaubten, mit einer Imitation potentielle Einbrecher hinreichend abschrecken zu können. Nicht aber einen Experten wie Florian! Die Weihnachtsgirlande, die den Eingang des Hauses umrahmte, verwandelte sich in seinen Augen in ein Geschenkband. Er war ein geübter Fassadenkletterer, der den Einstieg über das Dach bevorzugte. Das passende Dachfenster hatte er bereits ausgewählt, nun wartete er nur noch auf den richtigen Zeitpunkt. Der schien nach einer Woche gekommen zu sein. Seine Zielperson, die das Kaufhaus wieder einmal beehrt hatte, um für die am Heiligabend erwarteten Kinder und Enkel die letzten Geschenke zu kaufen, nahm die Wünsche des Personals für ein schönes Fest entgegen. „Es wäre schön, wenn wir noch Schnee bekommen würden“, sagte sie gerade. „Für mich gehört das einfach zum Weihnachtsfest dazu. Meine Nachbarn sind heute in die Dominikanische Republik abgeflogen. Das wäre nichts für mich.“ Besser konnte es nicht laufen. Die Nachbarn verreist, die Kinder noch nicht in Sicht. Heute oder nie, sagte sich Florian Lehmann.

Der Notruf ging um 2.00 Uhr nachts in der Zentrale ein. „Der Einbrecher ist noch im Haus?“, fragte die Beamtin, die den Anruf entgegennahm. „Schließen Sie sich im Zimmer ein, machen Sie Licht und bewegen Sie sich laut. Ein Streifenwagen ist ganz in der Nähe, die Kollegen werden in wenigen Minuten da sein.“

Als die Polizisten vor dem Haus ankamen, öffnete sich zu ihrer Verblüffung die Tür und sie sahen sich einer lächelnden alten Dame in einem fliederfarbenen Morgenrock gegenüber.

„Sind wir hier richtig? Wurde bei Ihnen eingebrochen?“, fragte der älteste der Beamten, ein stämmiger Mann mit einem Schnauzbart.

„Ja“, erwiderte die Dame fröhlich, „der Einbrecher ist noch da. Sie können ihn gleich mitnehmen.“

Der Beamte starrte sie ungläubig an, während seine beiden jüngeren Kollegen unwillkürlich nach ihren Dienstwaffen griffen. „Keine Sorge“, lachte die Frau, „ich habe ihn im Keller eingesperrt.“ Noch immer stumm vor Erstaunen folgten die drei Polizisten der Hausherrin in die geräumige Diele. Vor der Kellertür saß ein riesiger Hund, der ihnen argwöhnisch entgegen starrte. „Alles gut, Hasi“, beruhigte ihn sein Frauchen, „die Männer wollen uns helfen.“

Der Hund ließ sich willig von ihr zur Seite führen, worauf sie die Kellertür aufschloss und der vor Angst schlotternde Florian Lehmann aufgefordert wurde, mit erhobenen Händen nach oben zu kommen. Dort schnappten die Handschellen zu. Der ältere Beamte sah sich kurz im Haus um. „Einstieg durch das Dachfenster“, stellte er fest. „Sollte mich nicht wundern, wenn wir endlich unseren Klettermax gefunden haben. Dadurch wird eine lange Einbruchsserie endlich aufgeklärt.“

„Einen treuen, wachsamen Hund haben Sie“, bemerkte sein jüngerer Kollege. „Aber Hasi ist schon ein merkwürdiger Name für so ein großes Tier.“

Die alte Dame zuckte mit den Schultern. „Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Als ich ihn nass und frierend im Wald fand, von einem gewissenlosen Menschen an einen Baum gebunden, da habe ich spontan gesagt: „Du armes Hasi! Er hat freudig darauf reagiert. Also blieb es bei dem Namen.“ Sie hoffte, dass die Polizisten sie nicht fragen würden, was sie im Wald gesucht hatte. Nur ungern hätte sie zugegeben, dass sie sich frisches Tannengrün stibitzen wollte. Das in den Geschäften angebotene Zeug verlor doch immer schon die Nadeln. Doch die interessierte zum Glück etwas anderes.

„Der Hund wurde ausgesetzt? Haben Sie das gemeldet?“

„Natürlich. Aber er hatte keinen Chip und keine Hundemarke, der Halter konnte nicht ermittelt werden. Damit er nicht ins Tierheim musste, habe ich angeboten, ihn mitzunehmen und erst einmal richtig aufzupäppeln. Mein größter Weihnachtswunsch ist es ja, ihn behalten zu dürfen.“

„Ich nehme stark an, dass er sich erfüllen wird“, meinte der stämmige Beamte lächelnd. „Derjenige, der ihn ausgesetzt hat, wird sich hüten, sich freiwillig zu melden. Ihn erwartet eine saftige Strafe.“

„Das wäre mein zweiter Wunsch“, erwiderte die Frau lebhaft. „Derjenige, der dem armen Tier das angetan hat, soll seine gerechte Strafe dafür bekommen.“

Nur einer der Anwesenden erkannte mit schmerzhafter Klarheit, dass auch dieser Wunsch bereits in Erfüllung gegangen war.

Rätsel „cold case“ – weshalb uns ungeklärte Mordfälle einfach nicht loslassen

Das Schweigen der MörderAls meine Großmutter noch ein junges Mädchen war, ereignete sich in einem benachbarten kleinen Dorf ein schauriger Vorfall. Ein Müller wurde am Weihnachtsabend in seiner Mühle ermordet. Diese Tatsache und auch die darauffolgenden Ermittlungen sorgten im Dorf für große Unruhe. War ein Mörder unter ihnen? Gerüchte machten die Runde, viele Dorfbewohner gerieten unvermittelt unter Verdacht. Letztendlich konnte der Fall nicht aufgeklärt werden. Die Familie des Müllers ließ einen Stein mit der Aufschrift: „Wer verschuldet Deinen Tod, den straft einst der liebe Gott“ auf seinem Grab errichten. Viele Jahre gingen dahin, zwei schreckliche Kriege erschütterten das Land. Doch der ungeklärte Mord geriet darüber nicht in Vergessenheit, immer noch sprachen die Leute davon. Als er sich zum hundertsten Male jährte, war das der Regionalzeitung einen Artikel wert.

Weshalb lassen uns ungeklärte Mordfälle einfach nicht los? Zum einen, weil sie Unsicherheit erzeugen. Jeder kann der Mörder gewesen sein, vielleicht sind wir ihm sogar schon begegnet, haben ihm im Zug gegenüber oder in einer Gaststätte mit ihm am gleichen Tisch gesessen. Besonders in kleinen, überschaubaren Gemeinschaften wird das Misstrauen nie zur Ruhe kommen. Natürlich ist da auch unser Verlangen nach Sühne, das es uns schwer ertragen lässt, wenn jemand mit so einer Tat ungestraft davonkommt.

Ungeklärte Mordfälle werden bei der Polizei nicht einfach zu den Akten gelegt. Hier weiß man, dass oftmals eine späte Aufklärung durchaus im Rahmen des Möglichen liegt. Dafür sorgen nicht nur immer weiter verfeinerte kriminaltechnische Möglichkeiten, sondern auch psychologische Faktoren. Es gibt Mörder, die nach vielen Jahren, oft unter dem Eindruck schwerer Krankheit oder des nahenden Todes, ihr Gewissen erleichtern. Noch häufiger sind es Mitwisser, die zu reden beginnen. Ihre einstmals von Loyalität gegenüber dem Täter geprägte Haltung hat sich im Laufe der Zeit verändert. Haben sie sich damals mitschuldig gemacht, vielleicht durch eine falsche Aussage, ist das inzwischen verjährt und sie haben keine Strafe mehr zu befürchten. So gibt es manchmal eine späte Gewissheit, doch nicht immer kann die Tat dann auch noch gesühnt werden. Lässt sich zum Beispiel nicht mehr zweifelsfrei klären, ob ein Mord oder ein Totschlag vorlag, so kann zugunsten des Angeklagten auf letzteres entschieden werden und damit eine Verjährung eingetreten sein. Für die Angehörigen des Opfers ist es natürlich eine sehr belastende Situation, den Täter weiterhin frei und unbehelligt herumspazieren zu sehen. So geschah es in jüngster Vergangenheit im Fall der ermordeten Lolita Brieger, der mich besonders beschäftigte. Es war nicht nur das tragische Schicksal der jungen Frau, sondern auch das lange Schweigen der Mitwisser, das nachdenklich stimmt.

Ich interessierte mich schon immer für reale Kriminalfälle, und auch mich beschäftigen die ungeklärten ganz besonders. So ist es kein Zufall, dass mein neuester Kriminalroman „Das Schweigen der Mörder“ einen solchen Fall zum Inhalt hat. Es geht um eine alte Schuld, um Verschweigen, Rache und neue Schuld. All das ist eingebettet in die weite Landschaft Schleswig-Holsteins, die reich ist an Mythen und Legenden und deren Moore so manches Geheimnis bergen. Neugierig? Dann einfach mal einen Blick in die Leseprobe werfen und dann vielleicht das Buch lesen. Ich wünsche spannende Unterhaltung.

 

 

Neues Cover für „Der Teufel von Heiligendamm“

Der Teufel von Heiligendamm

Der Teufel von Heiligendamm

Zugegeben: Das alte Cover war vielleicht ein bisschen zu langweilig. Vor einiger Zeit hatte ich auf Facebook Vorschläge für ein neues Cover präsentiert und meine Leser um Feedback gebeten. Für die Umsetzung habe ich erstmalig mit den Designern von ebooklaunch.com zusammengearbeitet, das ist eine sehr nette und talentierte Truppe aus Kanada. Ich denke, das Endergebnis spricht für sich selbst.

Wie gefällt es Euch? Schreibt mal Eure Meinung!

Was sucht der Teufel in Heiligendamm?

Der Teufel von Heiligendamm - BuchcoverEs liegt doch auf der Hand: Er sucht nach einer Seele. Das tut er intensiv und voller Rachsucht, weil er vor langer Zeit genau an diesem Ort um den Lohn seiner Arbeit betrogen wurde.

Aber der Reihe nach: Der heilige Damm ist ein aus großen Steinen zusammengefügter, natürlicher Deich direkt an der Küste des ältesten Seebades Deutschlands. Entstanden ist er durch eine strömungsabhängige Ablagerung eiszeitlichen Materials, das an der Steilküste westlich von Heiligendamm abgetragen wurde. Es war ein langer Prozess, bis der Deich in seiner heutigen Form aufgeschichtet war. Doch der Sage nach wurde er in einer einzigen Nacht geschaffen, und zwar von niemand anderem als dem Teufel persönlich. Damit entsprach dieser dem Wunsch eines Schäfers, dessen Seele er im Gegenzug zu erlangen hoffte. Allerdings stellte der schlaue Schäfer eine Bedingung: Wäre das Werk nicht rechtzeitig Der Heilige Dammvollendet, dann würde er frei sein. Um den Zeitpunkt genau bestimmen zu können, brachte er drei Hähne mit, einen weißen, einen roten und einen schwarzen. Der  Damm sollte fertig sein, bevor der letzte Hahn gekräht hätte. Mit Feuereifer machte sich der Teufel an die Arbeit  und schleppte Steine herbei. Fast war der Damm vollendet, als der weiße und der rote Hahn nacheinander krähten. Der Leibhaftige nahm es gelassen hin, doch als er mit dem letzten Stein in den Klauen durch die Luft geflogen kam, da krähte auch der schwarze Hahn. Damit hatte der Schäfer die Wette gewonnen und der Teufel ließ den Stein wutentbrannt fallen. Soweit die Sage.

Fiona Limar in HeiligendammAls ich im vergangenen Jahr an einem grauen Regentag an der Steilküste westlich von Heiligendamm stand, kam mir der Gedanke, dass hier ein einsames Haus stehen müsste, in dem Unheimliches geschieht. Und warum eigentlich nicht den Teufel ein wenig mitspielen lassen? Die Idee gefiel mir, und nun ist daraus der Roman „Der Teufel von Heiligendamm“ entstanden. Nein, es ist keine Mysterie-Geschichte geworden,  sondern ein Psychothriller mit ein paar Gruselmotiven. Nun hoffe  ich auf interessierte Leser und vielleicht sogar auf die eine oder andere freundliche Rezension. Krimiautoren mögen durch ihre Bücher so erscheinen, als wären sie nicht sonderlich zart besaitet, doch sie sind es leider, was die Beurteilung ihrer Werke angeht. Diese Feststellung stammt nicht von mir, sondern von einer der besten Krimiautorinnen Deutschlands. Nun würde ich mich zwar nicht mit ihr vergleichen wollen, doch in diesem speziellen Punkt stehe ich ihr ausnahmsweise in nichts nach.

Ein Mord allein ist nicht genug

MörderblutJa, was denn dann? Viele Morde? Nein, da halte ich es mit der bekannten Weisheit, dass viele Leichen einen Krimi auch nicht lebendiger machen. Doch ich finde, die Krimi-Handlung sollte in ein übergeordnetes Thema eingebettet sein, natürlich in eines, das für den Leser interessante Informationen enthält. So ging es in meinen früheren Krimis um die Möglichkeiten und Grenzen der Hypnose, um Hexenprozesse und Sühnekreuze und zuletzt um die psychische Struktur eines gewieften Heiratsschwindlers. Nicht nur Letzterer, sondern alle bisher von mir beschriebenen Täter, weisen mehr oder weniger psychopathische Strukturen auf. Verfolgt man dieses Thema weiter, landet man irgendwann fast zwangsläufig bei den Serienmördern und muss feststellen, dass eine merkwürdige Faszination von ihnen auszugehen scheint. Jack the Ripper, einen der bekanntesten Serienmörder, der Ende des 19. Jahrhunderts sein Unwesen trieb, umranken bis heute Mythen und Legenden. Zahlreiche Bücher und Filme befassten sich mit ihm, und weitere werden mit Sicherheit folgen. Doch ist es weder die Anzahl noch die Grausamkeit seiner Morde, was ihn zum Mythos werden ließ, sondern vielmehr das Geheimnis, das ihn bis heute umgibt. Seine Identität wurde nie geklärt und gibt bis in die Gegenwart Anlass zu immer neuen Spekulationen. Ebenso unklar ist, weshalb die Mordserie plötzlich abbrach. War er gestorben, hatte er das Land verlassen, oder war er in einer psychiatrischen Anstalt gelandet? Und warum ermordete er Prostituierte? Aus Hass, aus Rachegefühlen heraus, oder einfach nur deshalb, weil sie leicht erreichbare Opfer waren?

Serienmörder geben uns Rätsel auf, ihre Persönlichkeit und ihre Motive sind schwer zu begreifen. Das erschwert auch ihre Verfolgung, viele werden nur durch Zufall gefasst. Der als „Kirmesmörder“ bekannt gewordene Jürgen Bartsch, der zwischen 1966 und 1969 vier Jungen ermordete, geriet nur deshalb ins Visier der Polizei, weil sein letztes Opfer entkommen konnte. Was der Junge berichtete, stieß zunächst sogar auf Unglauben. Bartsch half im Fleischerladen seiner Adoptiveltern als Verkäufer aus, er weigerte sich, Tiere zu schlachten, weil er Mitleid mit ihnen empfand. Seine Opfer dagegen folterte und tötete er mit unvorstellbarer Grausamkeit.

Als eines der größten ungelösten Rätsel der Kriminalgeschichte gilt der „Sandmann“ Adolf Seefeldt. Man kennt weder die genaue Anzahl seiner Opfer – Schätzungen sprechen von bis zu hundert, nachgewiesen wurden ihm zwölf Morde – noch die Art, wie er sie tötete. Doch immer waren es Jungen, die Matrosenanzüge trugen und wie schlafend in Fichtenschonungen aufgefunden wurden. Diese Auffindesituation trug ihm den Beinamen „Sandmann“ ein. Als er schließlich gefasst wurde, äußerte er sich weder zu seinen Motiven, noch zur Art und Weise seines Mordens. Das ließ nach seiner Hinrichtung 1936 Spekulationen ins Kraut schießen. Tötete er aus sexuellen Motiven, was bei seiner bekannten pädophilen Neigung naheliegend schien, oder gar aus Mitleid, um den Jungen die Bürde des Erwachsenwerdens zu ersparen? Und wie konnte er töten, ohne Spuren zu hinterlassen? Eine Annahme besteht darin, er habe die Kinder in einen hypnotischen Schlaf versetzt und sie dadurch an Unterkühlung sterben lassen. Ich bezweifele das. Meine eigene Hypothese lege ich in meinem neuen Krimi meiner Protagonistin Iris Forster in den Mund und möchte sie daher noch nicht verraten. Ja, in „Mörderblut“ geht es um einen Serienmörder, der nach historischem Vorbild handelt. Von dem martialisch anmutendem Titel möge sich niemand abschrecken lassen. Er bezieht sich auf die aktuell wieder lebhaft diskutierte These, ob es so etwas wie ein „Killergen“ oder den „geborenen Mörder“ gibt. Etwas poetischer ausgedrückt: Fließt in den Adern mancher Zeitgenossen Mörderblut?

Damit sind die Themen, die mein neuer Krimi anschneidet, kurz umrissen. Keinesfalls werden sie erschöpfend behandelt, denn das Buch soll natürlich in erster Linie spannend sein. Und wenn das Thema auch recht gruselig ist, grausam und blutig wird es nicht abgehandelt. Es bleibt bei dem Blut im Titel – versprochen!

Der falsche Weihnachtsmann

Ein Kurzkrimi von Fiona Limar

Dr. Edwin Möller nestelte an seiner Krawatte herum, klaubte einen heruntergefallenen Lamettafaden vom Teppich auf und tat dann so, als würde er eine Kerze am Weihnachtsbaum zurechtrücken. Er war nervös, wollte es sich aber um keinen Preis anmerken lassen. Alle sollten sich hinterher daran erinnern, dass er an diesem Abend völlig entspannt gewesen war. Anwesend waren seine Tochter Nora mit ihrem Mann Christian und Sprössling Paul sowie sein Sohn Dietrich mit Freundin Kathrin. Während Ehefrau Marianne den Tisch abwischte und eine weihnachtliche Decke darüber ausbreitete, schaute Dr. Edwin Möller unauffällig auf die Uhr. Sie waren zu früh mit dem Essen fertig! Noch fast eine Stunde bis zum Showdown.

„Opa, wann kommt denn nun der Weihnachtsmann?“ Die Stimme von Enkel Paul ließ ihn zusammenzucken. Opa! Wie sich das schon anhörte. Er war schließlich ein Mann im besten Alter und sah ganz und gar nicht wie ein Opa aus. Darin unterschied er sich völlig von Marianne, die sich in ihrer Oma-Rolle ausgesprochen wohlzufühlen schien. Jetzt beugte sie sich zu Paul hinunter und tätschelte ihm liebevoll den Kopf. „Ein wenig musst du dich noch gedulden. Soll die Oma dir solange etwas vorlesen?“ Sie griff nach dem bereitliegenden Märchenbuch und setzte sich ihre Brille auf die Nase. Paul kletterte strahlend auf ihren Schoß. Edwin musterte sie verstohlen. Alt war sie geworden, wenn sie beim Lesen den Kopf gesenkt hielt, fiel die schlaffe, faltige Haut an ihrem Hals noch deutlicher auf. Leicht angewidert wandte er seinen Blick ab, schaute stattdessen verstohlen zu Kathrin hinüber. Frisch und appetitlich wie ein knackiger Apfel sah sie aus und ihre Beine, die in einer aufregend gemusterten Strumpfhose steckten, schienen bis zum Himmel zu reichen. Von ihrer Sorte liefen viele herum, und so manche war nicht abgeneigt, einen erfolgreichen, gestanden Mann wie ihn, ein wenig von ihrer Süße kosten zu lassen. Warum sollte er sich da – um im Bilde zu bleiben – mit verwelktem Gemüse begnügen? Natürlich hatte Marianne nicht das geringste Verständnis für seine Wünsche. Bei ihrer prüden Moralauffassung würde sie ihn wegen der geringsten Verfehlung in eine schmutzige Scheidung und den finanziellen Ruin treiben. Deshalb musste sie verschwinden. Es war nicht einfach gewesen, einen Weg zu finden. Zwar verfügte Edwin Möller über Geld, doch über keinerlei Kontakte ins kriminelle Milieu. Profikiller, die gegen Bares schnell und effizient die Schmutzarbeit übernahmen, kannte er nur vom Hörensagen. Entsprechend mühselig war es gewesen, das zu organisieren, was heute in weniger als einer Stunde seinen Abschluss finden sollte. Ein als Weihnachtsmann kostümierter Mann würde klingeln und sofort, wenn Marianne die Tür öffnete, auf sie schießen. Ehe alle begreifen würden, was da gerade geschehen war, wäre er schon wieder verschwunden. Niemand hätte sein Gesicht gesehen, das auch Edwin nicht kannte. Er hatte nur mit einem Mittelsmann verhandelt, dem er die zwanzigtausend Euro Anzahlung übergeben hatte. Weitere zwanzigtausend würden nach Auftragserfüllung fällig werden. Ein stolzer Preis, doch seine Freiheit war es ihm wert. Niemand würde Verdacht schöpfen, da war er sich sicher. Die Polizei würde auf einen Irren tippen, der im Weihnachtsmann-Kostüm wahllos Menschen niedermetzelte. Über ähnliche Fälle war schließlich bereits berichtet worden.

Ein Klingeln an der Haustür riss ihn aus seinen Gedanken. Schon? Der Kerl war fast eine halbe Stunde zu früh! Aber dann hätte er es wenigstens hinter sich. Er nahm Paul von Mariannes Schoß und zwinkerte ihr verstohlen zu. „Wer das wohl sein mag? Die Oma geht gleich mal nachschauen.“ Paul umklammerte nervös seine Hand. Indem Edwin ihm gut zuredete, versuchte er seine eigene Anspannung zu bezwingen. Gleich würde es vorbei sein! Ein dumpfes „Plopp“, denn der Profi würde natürlich einen Schalldämpfer verwenden, das Geräusch des Aufpralls eines Körpers auf dem Boden und dann… Weiter kam er nicht mit seinen Überlegungen. Marianne erschien in Begleitung eines kostümierten Mannes, von dessen Gesicht nur die dunklen Augen zu erkennen waren, im Wohnzimmer. „Ja, schaut mal, wer uns da besuchen kommt!“, rief sie erfreut. Paul versteckte sich hinter seinem Opa, der den Maskierten fassungslos anstarrte. Was sollte das denn jetzt? Hatte der die Instruktion nicht begriffen? Wollte er etwa hier im Wohnzimmer vor aller Augen die Kanone ziehen? Doch der Weihnachtsmann zog überhaupt keine Waffe, sondern das erste Geschenk aus dem Sack, den ihm Marianne in die Hand gedrückt haben musste. „Gibt es hier einen Jungen, der Paul heißt?“, fragte er. Während Paul hinter seinem Rücken hervorkam und sich von dem freundlichen Mann sogar dazu bewegen ließ, ein Gedicht aufzusagen, brach Edwin der Schweiß aus. Der Kerl verhöhnte ihn! Der Mittelsmann hatte ihm natürlich angemerkt, wie unbewandert er in Geschäften dieser Art war. Das hatte er skrupellos ausgenutzt, er hatte das Geld kassiert und sich ins Fäustchen gelacht. Einklagen konnte Edwin die Dienstleistung schließlich nicht. Aber jetzt noch so eine Show abzuziehen, das war wirklich der Gipfel! Die Verteilung der Geschenke rauschte an ihm vorüber, erst der vielstimmige Ruf: „Du bist dran, Opa!“, brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Das Päckchen, das ihm überreicht wurde, war in kariertes Papier eingewickelt. Ebenfalls kariert war das Stück Stoff, das er kurz darauf ratlos in der Hand hielt.

„Ist das ein Rock?“, fragte Paul mit erstaunt aufgerissenen Augen. „Das ist ein Kilt“, belehrte ihn seine Mutter. „In Schottland tragen das die Männer.“ Jetzt fiel es Edwin Möller wieder ein: Die Mottoparty von Dr. Weskamp anlässlich seines fünfzigsten Geburtstages. Er hatte sie alle in einen schottischen Pub eingeladen und um entsprechende Bekleidung gebeten. Seine Familie hatte offenbar vorgesorgt. „Anziehen, anziehen!“, erklang es nun vielstimmig. Mit seiner anfänglichen Weigerung kam er nicht durch. „Wir sind hier schließlich unter uns, nun zier dich nicht so“, meinte Marianne. Hinter einem hohen Sessel verborgen, ließ er wütend die Hose herunter. Dieser arrogante Affe von einem falschen Weihnachtsmann sollte nicht auch noch Augenzeuge seiner letzten Demütigung werden. Paul klatschte begeistert in die Hände, als er Edwin im Kilt sah. „Jetzt siehst du aus wie eine Oma. Fein, dann habe ich zwei Omas“, jubelte er.

„Wenn es nach mir gegangen wäre, hättest du jetzt überhaupt keine Oma mehr“, dachte Dr. Möller wütend.

„Der Junge hat nicht unrecht, bei deiner Frisur könnte man das wirklich denken“, bemerkte Marianne spitz. Ihm wurde richtiggehend übel vor Wut. Musste sie auch noch diese Platte auflegen? Ständig nörgelte sie an seiner fülligen, schulterlangen Haarpracht herum, hatte ihn deswegen sogar schon als „Hippie-Verschnitt“ bezeichnet. Dabei war die Alte nur neidisch auf seine Jugendlichkeit. Die würde ihm allerdings wenig nützen, wenn er weiterhin unter ihrer Fuchtel leben musste. Bitterkeit machte sich in ihm breit, sein Herz begann zu rasen, er fühlte Hitze in sich aufsteigen und einen bohrenden Schmerz hinter der Stirn erwachen. Offenbar spielte sein Blutdruck verrückt. Das fehlte gerade noch, dass er hier schlapp machte. Er musste an die frische Luft und zwar sofort. Ein Klingeln an der Tür brachte die Erlösung. Mit einem: „Ich gehe schon!“ und dem festen Vorsatz, sobald nicht zurückzukommen, stürzte er aus dem Zimmer.

Das Zurückkommen blieb ihm tatsächlich erspart. Die drinnen Versammelten hörten nur ein gedämpftes „Plopp“ und das Aufschlagen eines schweren Gegenstandes. Den davoneilenden Mann im roten Mantel sah hingegen keiner von ihnen. Dafür wurde er von der Nachbarin, Frau Schirmer, entdeckt. Sie winkte ihm aufgeregt zu, sah ihn aber nur noch um die Hausecke verschwinden und hörte gleich darauf einen davonfahrenden Wagen. Enttäuscht kehrte sie ins Haus zurück. „Er ist schon wieder weg“, sagte sie zu ihrem Mann. „Sicher war er sauer, schon einen Weihnachtsmann anzutreffen und den Weg umsonst gemacht zu haben. Ich sage dir, der Erste, der jetzt drüben die Bescherung macht, war eigentlich unser Mann. Du hättest bei der Agentur noch einmal betonen müssen, dass wir die Hausnummer 11a haben und nicht die 11. Ständig gibt es da Verwechselungen. Dass immer mal wieder Pakete für uns bei den Möllers abgegeben werden, ist ja nicht weiter schlimm, aber dass Lars nun in diesem Jahr keinen Besuch vom Weihnachtsmann bekommt, das ist schon traurig.

 

Vom Traumprinzen zum Alptraum…

Bald soll mein neuer Krimi „Schattenmord“ erscheinen. Deshalb möchte ich heute ein paar Bemerkungen zum psychologischen Hintergrund der Geschichte machen, einer Geschichte, die von Liebe, Verrat und zerstörten Hoffnungen handelt.

Vom Traumprinzen zum Alptraum – der zerstörerische Charme der Heiratsschwindler

Buchcover Schattenmord

Sie sind Ärzte, Anwälte oder Piloten, sie sind wohlhabend, gebildet und humorvoll, sie verfügen über perfekte Manieren, und sie versprechen Frauen die große Liebe.

Leider ist nichts davon wahr. Alles, worauf sie es tatsächlich abgesehen haben, ist das Geld ihrer Opfer. Wenn ihre Masche schließlich auffliegt, hinterlassen sie verbrannte Erde, denn noch schwerer als der finanzielle Schaden wiegt der an der Seele ihrer Opfer. Die betroffenen Frauen fühlen sich gedemütigt und entwertet, sie werden von Selbstzweifeln und Scham geplagt, und nicht wenige verzichten aus diesen Gründen sogar auf eine Anzeige. Die Erfahrung scheint ihnen Recht zu geben, denn so mancher tragische Erlebnisbericht löst nur Kopfschütteln aus. „Selber schuld, wie kann man nur so naiv sein!“, heißt es dann vorschnell. Wer so urteilt, macht es sich entschieden zu leicht. Heiratsschwindler sind Profis auf ihrem Gebiet und nicht so einfach zu durchschauen. In der Regel sind es intelligente Männer, die ihre Legende perfekt absichern. Sie werfen mit Fachbegriffen und Anekdoten aus ihrem angeblichen Beruf um sich, sie scheinen wichtige Personen zu kennen und wissen sich, wenn es doch einmal brenzlig wird, elegant aus der Affäre zu ziehen. Vor allem aber sind sie Psychopathen, und darin liegt ihre gefährliche Stärke. Vielleicht überrascht diese Aussage, stellen sich unter einem Psychopathen doch viele einen hochgradig auffälligen Menschen vor, der u. U. sogar mit einer Kettensäge durch die Gegend läuft und andere massakriert. Doch dem ist nicht so. Die meisten Psychopathen leben angepasst unter uns, sie sind anerkannt und erfolgreich. Ihre besonderen Merkmale befähigen sie dazu. Als typische Narzissten sind sie völlig von ihrer eigenen Großartigkeit überzeugt. Das verleiht ihnen eine Aura von Selbstsicherheit und Kompetenz, auf die viele Menschen hereinfallen. Nicht selten hört man von Hochstaplern, die lange unbehelligt Tätigkeiten ausüben, für die sie nie eine Qualifikation erworben haben, und denen es durch ihr Auftreten gelingt, sogar Fachleute zu täuschen. Psychopathen sind begnadete Lügner, ungeschlagen im Erfinden von Legenden und Ausflüchten. Typischerweise verfügen sie über keine Empathie. Dass sie kein Mitleid mit ihren Opfern empfinden, macht sie in einem hohen Maße skrupellos. Ist man naiv, wenn eine derartige Hinterhältigkeit und Gefühlskälte jenseits des eigenen Vorstellungsvermögens liegen? Wohl kaum!

Für einige der Opfer endet die Begegnung mit einem Heiratsschwindler sogar tödlich. Es gibt belegte Fälle, in denen Männer mehrere Frauen ermordeten und beerbten, bevor endlich jemand Verdacht schöpfte. Insofern ist die Handlung meines Krimis „Schattenmord“ zwar frei erfunden, könnte sich aber durchaus so abgespielt haben.